Ludwigsburger Kreiszeitung, 30. Juni 2021 – Großbottwar-Winzerhausen

Ein Millionenprojekt, das zu richtigen Zeit kommt: Am Donnerstag begann im Beisein von Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses am Wunnenstein in Winzerhausen der Bau des dritten Trakts mit dem ersten Spatenstich. Es wirkten der Vorstand der Karl-Schaude-Stiftung und geladene Gäste mit. – von Angelika Baumeister


Großbottwar-Winzerhausen – Die Erweiterung des Pflegeheimes bedeutet ein Plus von 39 Einzelzimmern, aufgeteilt auf drei Hausgemeinschaften mit jeweils eigener Therapieküche. Hinzu kommen noch 13 Plätze ausschließlich für die Kurzzeitpflege. Die Karl-Schaude-Stiftung als Trägerin investiert rund neun Millionen Euro.

Dieser Schritt wurde gestern vielfach gelobt. Denn gerade die Kurzzeitplätze werden laut dem Sitftungsvorsitzenden Hartmut Braun dringend benötigt. „Der Mangel an Kurzzeitplätzen ist sehr groß“, bestätigte auch Heike Dierbach, Leiterin des Fachbereiches Soziales, Pflege und Versorgungsangelegenheiten im Landratsamt Ludwigsburg. Und so war es nicht verwunderlich, dass der Kreistag in Rekordzeit eine Förderung dieser Plätze beschlossen hat.

Laut Hartmut Braun sind die Kurzzeitpflegeplätze zwar begehrt, aber bei Heimträgern wegen des größeren finanziellen und organisatorischen Aufwandes wenig beliebt. Umso enttäuschter zeigte er sich vom Sozialministerium Baden-Württemberg, bei dem die Stiftung mit ihrem Zuschussantrag für die 13 Kurzzeitpflegeplätze dreimal durchgefallen ist. „So eisig sind wir noch nie behandelt worden“, sagte Braun, der jetzt nach langer Vorlaufzeit für Planungs- sowie Genehmigungsverfahren und trotz Kostensteigerungen im Baubereich nach vorne schaut. Sein ehrgeiziges Ziel: Zum ersten Advent soll der Rohbau stehen.

Mit der Firma Wohnbau Stein setzt die Stiftung auf ein bewährtes Team. Das hatte bereits 2016 den zweiten Flügel in nur einem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Als gutes Omen verwendete Hartmut Braun deshalb zum Baustart des dritten Flügels den Spaten von 2016. Der Geschäftsführer der auf Seniorenwohnanlagen spezialisierten Firma, Robert Stein, sprach von der Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte und würdigte den Einsatz der Karl-Schaude-Stiftung, die mit großem ehrenamtlichen Engagement eine Einrichtung geformt habe, die aus der Pflege im Landkreis nicht mehr wegzudenken sei. Er sprach von einer hohen sozialen Verantworten.

Wie Stein zudem ausführte, werden mit dem jetzt gestarteten Neubau auch Maßstäbe in Sachen Umweltfreundlichkeit gesetzt. Es entsteht hier nämlich ein Effizienzhaus der Stufe KfW55. Der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann erwähnte außerdem das neue Küchen-Konzept. Für die Bewohner werde künftig vor Ort täglich frisch gekocht. „Das ist nachhaltig und steigert die Wohnqualität“, sagte Zimmermann, der zum Spatenstich Brot, Salz, einen hölzernen Storch und Bottwartäler Weine mitgebracht hatte. Der dritte Vorsitzende der Schaude-Stiftung, Martin Walter, würdigte den Mut und die Beharrlichkeit, mit dem Hartmut Braun das Neubauprojekt angestoßen habe. Nach einem irischen Segensspruch wurde schließlich ganz irdisch auf einen guten Bauverlauf angestoßen.

 


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