Ludwigsburger Kreiszeitung, 16. September 2021 – Marbach

Bundesverdienstkreuz für Hartmut Braun: Einsatz für Alexanderkirche und Pflege – von Stephanie Nagel


Marbach – Gleich zwei Bürgermeister teilten sich am Dienstagabend die Begrüßung, als Hartmut Braun in der Marbacher Alexanderkirche das Bundesverdienstkreuz erhielt. Denn nicht nur in der Schillerstadt hat sich der frühere Notar von 1980 bis 1989 als CDU-Stadtrat und seit der Gründung im Vorstand des Vereins zur Erhaltung der Alexanderkirche ehrenamtlich eingebracht.

Als die Karl-Schaude-Stiftung mit Pflegeheimen in Winzerhausen und Abstatt unter der damaligen Leitung in einen Strudel aus Steuerhinterziehung, Betrug und Untreue geriet, sprang er 2007 als Teil des dreiköpfigen Notverstands ein. „Durch Ihren Einsatz konnten die Schwächeren von uns weiterhin gut und sicher betreut werden“, so der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann. Dessen Marbacher Amtskollege Jan Trost hatte für Hartmut Braun noch eine Überraschung parat: „Es wäre uns eine große Ehre, wenn Sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen würden.“

Stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh Landrat Dietmar Allgaier dem 80-Jährigen das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bereits als Bezirksnotar sei Hartmut Braun ein geschätzter Ratgeber gewesen und haben den Kontakt zu den Menschen gesucht. Wie ausgeprägt sein Netzwerk vor Ort war und noch ist, zeigten auch die beachtlichen 1,1 Millionen Euro an privaten Spenden, die er für den Erhalt der Alexanderkirche gewinnen konnte.

Auf seine Verdienste für dieses Marbacher Wahrzeichen in den vergangenen 30 Jahren ging Mitstreiterin Arnegunde Bärlin näher ein. Sie lobte Hartmut Brauns Fantasie, Ideenreichtum und Tatkraft und hob hervor, dass er der Kirche zu einem neuen Geläut im Turm verhalf: „Die Glocken sind dein Vermächtnis.“ Er gehöre zu den Menschen, die sich etwas ans Herz legen lassen und sich dann dafür einsetzen, so Dekan Ekkehard Graf.

Ein humorvolles, als Filmhandlung formuliertes Grußwort im Namen der Karl-Schaude-Stiftung überbrachte Wolfgang Wagner, der damals ebenfalls dem Notvorstand angehört hatte. Hartmut Braun schaue nie auf die Uhr und sei sich für keine Arbeit zu schade. „Ohne ihn, den Helden, wäre die Erfolgsstory so niemals möglich gewesen.“

Der geehrte selbst hatte von den Vorbereitungen für die Verleihung nach eigenen Angaben lange nichts mitbekommen. Sichtlich bewegt reagierte er mit einem Zitat des Psychoanalytikers Sigmund Freud: „Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.“

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Die Karl-Schaude-Stiftung

Seit fast 40 Jahren sind wir von der KS-Stiftung mit Herz und Seele in der Pflege engagiert und unterhalten mit dem Haus am Wunnenstein in Großbottwar-Winzerhausen und dem Seniorenlandhaus in Abstatt zwei Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg mit unterschiedlichen Pflegeansätzen.

Im Seniorenlandhaus in Abstatt sorgen wir uns mit 38 Pflegeplätzen um unsere älteren, pflegebedürftigen Senioren. Im Haus am Wunnenstein hingegen bieten wir 78 Pflegeplätze und betreuen hauptsächlich chronisch psychisch auffällige Bewohner. Aktuell bauen wir am Pflegeheim Haus am Wunnenstein einen dritten Flügel mit 26 vollstationären Zimmern und 13 solitären Kurzzeitpflegeplätzen an und setzen so weiter auf Wachstum und Entwicklung.