Ludwigsburger Kreiszeitung, 26. März 2022 – Großbottwar-Winzerhausen

Auf der Baustelle des dritten Flügels des Hauses am Wunnenstein in Winzerhausen stehen inzwischen drei Etagen, auch die Dacharbeiten sind im Gange. Gestern wurde das Richtfest gefeiert. Wenn das Gebäude im kommenden Jahr fertig ist, bietet es nicht nur Plätze für die vollstationäre Pflege, sondern auch für die im Kreis dringend benötigte Kurzzeitpflege.

„Während auf der Welt das Vertrauen in das friedliche Zusammenleben schwindet, fühlen wir uns im kleinen Winzerhausen wie auf einer Insel der  Glückseligkeit“, sagte Hartmut Braun, der Vorstandsvorsitzende der Karl-Schaude-Stiftung, zur Begrüßung. Er freute sich, nur knapp vier Jahre nach der
Einweihung des zweiten Gebäudes nun bereits das Richtfest des dritten feiern zu können. Im Gegenzug für das jederzeit offene Ohr, das die Stadt Großbottwar für die Stiftung habe, schaffe man nun als größter Arbeitgeber in Winzerhausen neben Pflegeplätzen auch weitere Arbeitsplätze.

26 Dauer- und 13 Kurzzeitpflegeplätze

„Der Bedarf an Pflegeplätzen, gerade in der Kurzzeitpflege, ist im Landkreis enorm hoch“, sagte Heiner Pfrommer, Dezernent für Arbeit, Jugend und Soziales des Landratsamts. Umso mehr betonte er, dass im Haus am Wunnenstein nun nicht nur 26 Dauer-, sondern auch 13 Kurzzeitpflegeplätze hinzukommen. Diese böten eine Auszeit für die häusliche Pflege und ermöglichten es Menschen, länger zu Hause wohnen zu bleiben. Deshalb sehe er die Förderung der Erweiterung
mit 650 000 Euro, die der Kreistag beschlossen hatte, als gut investiertes Geld an. Insgesamt investiert die Karl-Schaude-Stiftung als Trägerin rund neun Millionen Euro. Neben weiterem gutem Gelingen wünschte Heiner Pfrommer, dass das Baumaterial stets ausreichen möge.

Richtfeste sind zum Bedauern von Robert Stein, dem Geschäftsführer der Firma Wohnbau Stein, etwas aus der Mode gekommen. Umso schöner sei es, dass man hier an der Tradition festhalte. „Nach harten, arbeitsreichen Tagen“, so der Richtspruch, den einer der Zimmerleute vom Dach verkündete, stehe nun ein Bauwerk, „wie besser ich es nirgends sah“. Ganz in alter Tradition leerte er dann ein Glas Wein und schmetterte es in die Tiefe, auf dass die Scherben dem Pflegeheim Glück bringen.

Für die Bläsergruppe der Stadtkapelle, die die Feier umrahmte, bat Bürgermeister Ralf Zimmermann um einen Sonderapplaus: „Das hatte mir in den vergangenen zwei Jahren gefehlt.“ Den Handwerkern dankte er für ihre hervorragende Arbeit. „So wie ich Hartmut Braun kenne, findet die Einweihung in zweieinhalb Wochen statt.“ Ganz so schnell wird es dann doch nicht gehen – die Verantwortlichen rechnen mit Anfang 2023.

Von Stefanie Nagel

Feiern mit Richtkranz vor dem Haus am Wunnenstein (von links): Der Winzerhäuser Ortsvorsteher Friedrich Link, Martin Walter und Hartmut Braun als Vorstände der Karl-Schaude-Stiftung, Bürgermeister Ralf Zimmermann und Sozialdezernent Heiner Pfrommer.

Bild: Holm Wolschendorf

Zum Artikel

Die Karl-Schaude-Stiftung

Seit fast 40 Jahren sind wir von der KS-Stiftung mit Herz und Seele in der Pflege engagiert und unterhalten mit dem Haus am Wunnenstein in Großbottwar-Winzerhausen und dem Seniorenlandhaus in Abstatt zwei Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg mit unterschiedlichen Pflegeansätzen.

Im Seniorenlandhaus in Abstatt sorgen wir uns mit 38 Pflegeplätzen um unsere älteren, pflegebedürftigen Senioren. Im Haus am Wunnenstein hingegen bieten wir 78 Pflegeplätze und betreuen hauptsächlich chronisch psychisch auffällige Bewohner. Aktuell bauen wir am Pflegeheim Haus am Wunnenstein einen dritten Flügel mit 26 vollstationären Zimmern und 13 solitären Kurzzeitpflegeplätzen an und setzen so weiter auf Wachstum und Entwicklung.