Marbacher Zeitung, 25. Juni 2021 – Großbottwar-Winzerhausen

Weiterbildung erfolgreich absolviert


 

Nicole Brosig vom Haus am Wunnenstein ist jetzt Suchberaterin

Geschäftsführer Thomas Wieland und Heimleiterin Anja Buchs gratulieren Nicole Brosig der Leiterin der Sozialen Betreuung im Haus am Wunnenstein, herzlich zum erfolgreichen Abschluss ihrer Weiterbildung zur Suchtberaterin. Mit ihrer Weiterbildung kann sie einen wertvollen Beitrag leisten, um unsere Bewohner und deren Angehörige kompetent zu diesem Thema zu beraten und sie im Alltag zu unterstützen.

Anfang des Jahres 2021 konnte Nicole Brosig im Rahmen ihrer Beschäftigung die Weiterbildung zur Suchtberaterin absolvieren. Ziel der Weiterbildung war der Erwerb von Kompetenz

  • bei dem Erkennen und Einschätzen von Abhängigkeiten und deren Ursachen, Verlauf und innerer Dynamik,
  • der Beurteilung der psychologischen Lage der Betroffenen mit einem besonderen Augenmerk auf die Krankheitsverläufe,
  • den Therapiemöglichkeiten, insbesondere bei der Beratung sowie der Erarbeitung von Präventionsansätzen.

Krankhaftes Suchtverhalten und seine unterschiedlichen Vorstufen verteilen sich in alle Gesellschaftsschichten. Alle Beteiligten, Betroffene wie Angehörige werden vor große Herausforderungen gestellt. Tabak, Alkohol und Medikamente spielen dabei die größte Rolle. Im Lauf des Lebens schleicht sich die Abhängigkeit ein und führt die Betroffenen in schwere gesundheitliche, seelische und oder soziale Probleme. Aus ihnen finden sie meist ohne professionelle Hilfe nicht mehr heraus. Meist geht allein schon mit dem Erkennen des Problems ein Gefühl der Hilflosigkeit einher.

Auch ältere Menschen können Suchtprobleme haben. Speziell die Zahl der Alkoholkranken wächst auch in dieser Bevölkerungsschicht. Therapieangebote für Senioren mit Alkoholproblemen sind Mangelware. Wenn die älteren Menschen dann ins Pflegeheim kommen, sind die Einrichtungen oft überfordert und das Personal hilflos. Klassische Altenheime haben den Alkoholkonsum betreffend ihre Regeln. Alkoholiker

halten sich aber nicht immer an Regeln, denn bei diesen bestimmt die Abhängigkeit das Handeln. Die Betreuung von suchtkranken Menschen im Alter stellt daher ein großes Problem dar, da sie oft nicht mehr alleine leben können und kaum geeignete Pflegeheime zu finden sind, die auf Sucht- beziehungsweise Alkoholkrankheit spezialisiert sind.

Die Mitarbeiter im Haus am Wunnenstein versuchen den Bewohnern mit solchen Problemen eine Heimat zu geben, indem sie für diese eine stabile, sichere Umgebung schaffen. Dabei spielen feste Strukturen wie ein geordneter Tagesablauf eine wesentliche Rolle. Allerdings macht der Suchtkranke im Haus am Wunnenstein keinen Entzug. Es gibt auch keine geschlossene Abteilung. Vielmehr wird versucht, den Konsum gemeinsam und in Absprache mit den Abhängigen zu kontrollieren und so für ihn und seine Mitbewohner im haus ein selbstbestimmtes, zufriedenstellendes Leben zu ermöglichen.

Wenn der Konsum der Suchtmittel bei einem Bewohner durch begleitende Gespräche reduziert werden kann und er selbst erkennt, dass es ihm dabei besser geht, ist das ein schöner Erfolg.

Dem Haus am Wunnenstein ist es ein besonders wichtiges Anliegen, in solchen Problemlagen adäquat helfen und reagieren zu können. Die zuvor beschriebene Weiterbildung kann dabei ein sehr wertvolle Unterstützung sein.

 

Anja Buchs, Heimleitung


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